Warum muss Übergewicht heute ständig schön geredet werden, warum darf man es nicht öffentlich kritisieren?

Aber Untergewicht darf scheinbar jeder runter machen. Beides ist doch nicht das Gesündeste, aber es sind immer nur die Dünnen die sich offenbar in der Öffentlichkeit schämen müssen, das sie es wagen etwas für sich und ihre Gesundheit zu tun und nicht maßlos zu essen.

Ich selbst bin auch noch im Übergewicht, 70 Kilo auf 1,56m, habe aber schon 30 Kilo abgenommen. Ich habe nie versucht es schön zu reden sondern es immer nüchtern betrachtet und wollte mich nicht mehr damit abfinden, war zum Glück NUR 4 Jahre adipös, aber das waren natürlich 4 Jahre zu viel. War früher immer schlank.

Aber sobald man es auch nur wagt Übergewicht öffentlich zu kritisieren und es nicht schön zu reden wie es bei 80% der Betroffenen der Fall ist, wird man dafür gerne mal gesteinigt oder mit vernichtenden Blicken gestraft.

Aber wenn halt jemand dünn ist wird sofort ohne Scham und Schuldgefühle drauf eingedroschen. So jemand müsste ja zwangsläufig völlig gestört sein und die Totale Magersucht haben. 🙁

Warum ist das eine offenbar so schlimm und das andere doch eigentlich weit gefährlichere wird so gnadenlos verharmlost?

6 Gedanken zu „Warum muss Übergewicht heute ständig schön geredet werden, warum darf man es nicht öffentlich kritisieren?“

  1. weil übergewicht auch eine krankheit sein kann. ich z.b. hab wegen depressionen medikamente nehmen müssen und hab in einem halben jahr 10 kg zugenommen.
    außerdem ist es verletzend, wenn man als fett bezeichnet wird.

  2. ja was denn? zick´ halt ned rum. ist doch cool, dass du abgenommen hast. wofür da dann schämen bitte? sei stolz! wir haben alle unsere macken. NOBODY IS PERFECT !!!
    so, und das schreibst du dir jetzt mal hinter die ohren..;-)

  3. Übergewicht wird doch 24/7 kritisiert und stigmatisiert: von den Medien, von der Beauty- und Diätindustrie, die davon lebt, und von 98% der Ärzte einfach aus Tradition. Unter YouTube-Videos, die dicken Menschen in ungünstigen Situationen zeigen, findet man tausende auf das Gewicht gerichtete Schmähkommentare. Es wird sogar Jagd auf Dicke mit den Handy-Kamera gemacht in der Hoffnung, genau solche "Iiih guck Mal da" Videos zu produzieren.

    Da kann ich jeden Betroffenen verstehen, der kratzbürstig reagiert, weil er es einfach nicht mehr hören und sehen kann. Ich sehe wirklich nicht, dass Untergewicht in gleichem Maße verfolgt und geschmäht wird. Gerade in den Topmodel-Shows gilt doch weiterhin: Es kann nicht dünn genug sein.

    Gewicht ist meiner Meinung nach generell etwas Privates, so lange es keine gesundheitliche Bedrohung gibt. Die Hauptbedrohung bei Übergewicht scheint allerdings meist oft eher das "ästhetische" Empfinden der anderen zu sein *hüstel*.

    – – –

    @Trixi: Die Hirnforschung legt inzwischen nahe, dass Übergewicht vor allem ein Symptom von Stress ist (siehe Selfish-Brain-Theorie).

    http://de.wikipedia.org/wiki/Achim_Peters#Forschungsschwerpunkt:_Selfish-Brain-Theorie_und_Adipositas

    Diabetes: Menschen mit angeborener Insulinresistenz sind "gute Futterverwerter". Übergewicht ist also hier vor allem ein Symptom und vermutlich nicht Verursacher von Diabetes.

    Bluthochdruck: Die Hirnforschung hat gezeigt, dass Übergewicht zu großen Teilen durch Stress bedingt ist. Das Hirn benötigt durch den Stress verursacht mehr Nahrung als vom Körper verbrannt wird. Der Stress ist es auch, der den Bluthochdruck verursacht (Adrenalin). Auch hier ist das Übergewicht also ein Symptom. Übrigens eins mit Aufgabe: Es gibt Hinweise darauf, dass Übergewicht vor Depression und Herzinfarkt schützt.

  4. „Übergewicht wird doch 24/7 kritisiert und stigmatisiert: von den Medien, von der Beauty- und Diätindustrie, die davon lebt“

    Word. Ich sehe das auch eher wie Hes. Eine Übergewichtstoleranz lässt sich, meiner Meinung nach, absolut nicht in der Gesellschaft erkennen. Auch nicht in meinem Bekanntenkreis.

    Die Methoden, die zur Darstellung der Abneigung gegen Übergewichtige genutzt werden, sind moralisch natürlich fragwürdig. Aber generell geben die steigenden Übergewichtszahlen, auch gerade bei jugendlichen, schon zu denken.

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