Machen sich Neonazis im Alltag in Ostdeutschland eigentlich bemerkbar?

Man liest ja viel, es stiege die Zahl der Neonazis in Deutschland drastisch weiter, und im Netz sieht man auch Landkarten, die anzeigen, wo gehaeuft Uebergriffe stattfinden. Aber es sind trotzdem nicht viele Leute – 5600 hiess es, im April 2011. Bemerkt man die im Alltag ueberhaupt? Oder sind die nur die Spitze des Eisbergs einer generell rechtsgerichteten Gesinnung in der Bevoelkerung, von der man dann in Gespraechen doch mehr mitbekommt? Ich war seit 20 Jahren nicht mehr im Osten, und lebe momentan auch nicht im Lande, kann mir also schwer ein Bild machen.
Worauf es mir ankommt, herauszufinden, ist – truebt der Rechtspopulismus die Lebensqualitaet in Ostdeutschland?

13 Gedanken zu „Machen sich Neonazis im Alltag in Ostdeutschland eigentlich bemerkbar?“

  1. Ich finde, die Lebensqualiät wird nicht getrübt – aber ich bin auch ziemlich dicht dran an der idealen deutschen Frau. Blond, blaue Augen, nur groß und schlank bin ich nicht… Na ja. Ich habe aber auch Bekannte, die aus Asien und Afrika eingewandert sind, und auch von denen hat sich zumindest bei mir noch keiner ausgeheult. Im Gegenteil, ein Afrikaner, mit dem ich eine Zeitlang zusammengearbeitet habe, meinte, er habe sich noch nie so wenig bedroht gefühlt wie hier in Mecklenburg.
    Die hohen Wahlergebnisse für die NPD kommen meiner Meinung nach daher, dass die NPD geschickt mit den Unzufriedenheiten und Ängsten der Menschen arbeitet. Wenn man in einer Gegend, in der über 50% Arbeitslosigkeit herrscht, und die, die Arbeit haben, schlecht bezahlt und ständig damit bedroht werden, dass sie leicht auszutauschen wären, mit Slogans wirbt wie "Arbeit muss sich lohnen!" und "Mehr Arbeit für alle!", ist doch sonnenklar, was die einfacher gestrickten Menschen wählen. Dass dahinter kein schlüssiges Konzept steckt, fällt denen ja leider nicht auf.
    Und denen es auffällt, die haben die trügerische Hoffnung, dass sich schon deshalb etwas ändert, weil die etablierten Parteien ihre Macht nicht an die NPD verlieren wollen…

    Und Straftaten zählen ist schwierig – hier in MV gibt es sehr wenig Migranten im Vergleich zu vielen anderen Gegenden in Deutschland. Wenn sich hier also deutschstämmige Jugendliche mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund prügeln, kann das ja nur eine rechtsextrem motivierte Tat sein… In Berlin würde der gleiche Vorfall keinen Hund hinterm Ofen vorlocken, einfach weil es dort sowieso relativ wahrscheinlich ist, dass bei einer x-beliebigen Prügelei mindestens ein Beteiligter einen Migrationshintergrund hat.
    Dazu kommt, dass alle Verstöße gegen Verbote nationalsozialistischer Symbolik etc. ebenfalls als politisch motivierte Straftat registriert werden – auch wenn der Täter nur aus Trotz oder Übermut gehandelt hat, und gar kein richtiger Neonazi ist.

  2. In dem Teil Mecklenburgs in dem ich zu Hause bin, ist Rechtsradikalität zum Glück kein Thema. Ein paar Kilometer weiter sieht es leider anders aus. Nach der Wende kamen viele Nazis, haben Gebäude und Grundstücke aufgekauft und zu rechten Zentren aufgebaut. Dort nutzen sie die Unzufriedenheit und Dummheit der Menschen, getarnt als ach so nette Bürgerinitiativen.
    In Mecklenburg wird dagegen vorgegangen, wie es in den anderen neuen Bundesländern aussieht, weiß ich nicht genau.

  3. Nicht mehr so leicht zu erkennen die Jungs als ob die nen Modeberater haben, aber wenn man 1-2 Tage durch Brandenburg streift und sich ganz ruhig verhält und auch mal 3-4 Stunden ne Bushaltetselle beobachtet kann es immer mal wieder vorkommen in Freier Wildbahn welche zu sehen aber die sind viel Scheuer als noch in den 90ér

  4. Das beschränkt sich nicht – auch wenn das an Hand einiger Medien zuweilen so rüberkommt – auf den Osten.
    Wie hier schon richtig geschrieben wurde, ist das äußere Auftreten heute anderer Natur und äußert sich längst nicht mehr in dem Klischee: Glatze und Springerstiefel.
    Interessant dazu das Buch "Mädelsache", das kürzlich auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde.
    Siehe hier:
    http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=6119:die-nationale-k%C3%BCchenfront-%E2%80%93-%E2%80%9Em%C3%A4delsache-frauen-in-der-neonazi-szene%E2%80%9C&Itemid=840

    Letzten Informationen unserer Presse zufolge (MOZ – also Märkische Oderzeitung – von vorgestern) steigt nicht mehr die Anzahl der Rechtsextremisten, wohl aber ihre Gewaltbereitschaft. Aber derart pauschalisierende Aussagen sind immer mit etwas Vorsicht zu genießen.

  5. Also ich denke an normalen Arbeitstagen eher weniger, aber an Wochenenden und an Tagen wie heute, da gedenken die Ewiggestrigen durchaus an den Geburtstag ihres Führers. leider.

    Franky

  6. Sie übernehmen in dörflichen Gemeinschaften und Stadtvierteln viele Gemeinschaftsaufgaben, die eigentlich städtische oder soziale Sache wären, oder früher von Verwandten, Bekannten, Nachbarn übernommen wurden.
    Und natürlich besonders die Dinge, die im Osten vorher aufoktruiert waren, diese "Hilfe", z.B., Einkäufe organisieren für ältere Mitbürger, im Garten helfen, wenn jemand körperlich eingeschränkt ist, sie sind unheimlich(!) freundlich und hilfsbereit und darum lassen die Mitbürger, besonders die Älteren, "nichts auf die kommen", die sind ja so Gutmensch,mehr Humanist geht nicht.
    Aber darfst nicht dran kratzen, kommt sofort die Hassfratze `raus….

  7. Ich war inzwischen vier Mal in ländlichen Gegenden der neuen Bundesländer (Spreewald und Altmark) jeweils einen Monat als Dienstvertretung und bin nie auf Neonazis gestoßen. Kollegen (Pfarrerinnen) haben allerdings davon berichtet, dass es sie gibt. Aber da entsteht keine Panik.

  8. In Berlin soll auch welche geben. Auch im PBerg.
    Allerdings sehe ich keine und habe eigentlich auch noch nie welche gesehen.
    Was ist gibt ist allgemeine Kriminalität, auch Gewaltkriminalität und davon immer mehr.
    Das liegt an der wirtschaftlichen Lage, viele fühlen sich ausgeschlossen.

    Was es gibt ist das in einigen Teilen der Stadt einfach die Gewalt zunimmt.
    Überfälle, Raub usw., also Gewalt geht in Berlin viel öfter von muslimischen Migranten aus denn von Nazis.

    Zu Ostdeutschland kann ich nichts sagen. Einige sagen im MCPom und Brandenburg ist nichts, andere meinen es gibt Gegenden wo sie sich rotten und Dörfer und Kleinstädte in Angst versetzen.

    BRD ist groß.
    Man müsste schauen wo Du hinwillst um was genaues zu sagen.

  9. Die sind überall vertreten in europa, es sind bestimmt mehr als 5600 , trotz allem das sind Kreaturen die aus der vergangenheit nichts gelernt haben armselige würmer…… es ist nicht wert über das gesindel hier zu diskutieren

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